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Regel- & Belohnungssystem in der Kinderkirche II


Teil 3 von 3

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Ich mache momentan ein Praktikum in der Momentum Church in der USA (genauer Woodstock, Georgia).

In den letzten zwei Blogbeiträgen zu diesem Thema habe ich darüber geschrieben, dass auch in der Kinderkirche Kinder Regeln als Richtlinien brauchen. Doch sollten wir als Mitarbeiter die Kinder nicht nur ermahnen und versuchen, sie in ihrem Verhalten zu kontrollieren, sondern sie auch – und besonders! – ermutigen und sie dazu befähigen, selbst weise Entscheidungen zu treffen.

Wie ich schon angedeutet habe, ist es in der Kinderkirche nicht einfach, ein System zu finden, das sowohl Regeln setzt, als auch den Kindern dennoch gleichzeitig Freiheit und Freude lässt.

In der Kinderkirche, in der ich gerade Praktikum mache, gibt es ein System, dessen Idee ich ziemlich gut finde.

Am Anfang der Kinderkirche bekommt jeder Mitarbeiter ein paar Tickets. (Siehe erstes Bild unten.) Alle jeweils doppelten Tickets mit denselben Nummern kommen in eine Schüssel. (Siehe zweites Bild.)

Während der Kinderkirche kann der Mitarbeiter seine Tickets an die Kinder verteilen. Er kann ein Ticket verteilen und ein Kind dadurch z.B. für sein gutes Verhalten loben. Er kann ein Ticket verteilen, wenn ein Kind den Bibelvers auswendig weiß, wenn ein Kind einen Freund mitgebracht hat usw. Die Kinder können also während der Kinderkirche mehrere Tickets sammeln.

Ganz am Ende der Kinderkirche zieht ein Mitarbeiter aus der Schüssel mit den doppelten Tickets drei Tickets heraus. Er liest die Nummern auf den Tickets vor und die Kinder vergleichen die Nummern mit den Nummern auf ihren gesammelten Tickets. Die drei Kinder, die das passende Ticket mit derselben Nummer haben, dürfen sich aus einer Kiste ein kleines Geschenk aussuchen.

Alle anderen Tickets werden ungültig, d.h. am nächsten Sonntag fangen alle Kinder neu an, Tickets zu sammeln.

Was ich an dieser Idee gut finde ist, dass die einzelnen Tickets, mit denen die Kinder belohnt werden, an sich nicht so viel Wert haben. Ich denke, es macht einen Unterschied, ob ein Kind bei einem positiven Verhalten jedes Mal z.B. eine Süßigkeit oder aber eben „nur“ ein Ticket bekommt. (Wobei man selbst die Tickets nicht bei jeder Kleinigkeit verteilen sollte.)

In dem letzten Blogbeitrag zu diesem Thema habe ich erwähnt, dass bei Belohnungssystemen schnell die Gefahr entstehen kann, dass zu viel Fokus und zu viel Wert auf der materiellen Belohnung liegt.

Mir gefällt an diesem System, dass hier der Wert der materiellen Belohnung reduziert wird. Ob sich das Ticket wirklich gelohnt hat, erfährt das Kind erst am Ende. Trotzdem liegt für das Kind ein Reiz darin, die Tickets zu sammeln, da die Chance, am Ende etwas zu gewinnen, größer ist, umso mehr Tickets man hat.

Nichtsdestotrotz sollten wir auch bei diesem System versuchen, die materielle Belohnung immer mit positiven Worten zu begleiten. Denn ermutigende und positive Worte sind für Kinder wichtiger und prägender als alle materiellen Belohnungen.

Eine kleine Randnotiz: Das Vergleichen der Nummern war bei den hier benutzten Tickets am Ende manchmal etwas kompliziert, da alle Nummern sechsstellig waren. (Obwohl es eigentlich reicht, wenn man immer nur die letzten drei Ziffern vergleicht.) Es gibt auch Tickets, bei denen die Nummern von vorne herein z.B. nur vierstellig sind, was das Vergleichen am Ende einfacher machen würde (z.B. Doppelnummern-Block oder Doppeltes Kartenbuch).

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Verfasser:

Nora Wendt

Studiert am Theologischen Seminar Beröa und leitet die Kinderkirche der FCG Frankfurt.

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